Was macht eine gute Reitlehrerin aus? Meine Vision und Philosophie
- Rahel
- 6. Aug. 2024
- 4 Min. Lesezeit
In der Welt des Reitens spielt die Qualifikation der Reitlehrerin eine entscheidende Rolle. Dabei möchte ich betonen, dass ich den Begriff "Reitsport" nicht mag, da er das Pferd als Sportgerät betrachtet. Für mich geht es vielmehr um das gemeinsame Zeitverbringen und die Beziehung zum Pferd.
Eine gute Reitlehrerin muss nicht nur technisches Können und Wissen über Pferde mitbringen, sondern auch pädagogische Fähigkeiten und eine klare Philosophie verfolgen, die den Fokus auf die zwischenmenschliche Komponente legt.
In diesem Beitrag möchte ich meine Vision und Philosophie als Reitlehrerin vorstellen und erläutern, wie ich mich kontinuierlich weiterbilde und welche Werte ich in meinen Unterricht einbringe.
Mein Hintergrund und meine Qualifikationen
Seit ich vier Jahre alt bin, begleitet mich die Leidenschaft für das Reiten. Seit 15 Jahren besitze ich mein eigenes Pferd und habe regelmäßig Unterricht bei verschiedenen Trainerinnen genommen. Besonders in den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit der Lerntheorie und positiver Verstärkung beschäftigt. Diese Grundlagen sind essenziell für meinen Unterrichtsansatz, der sowohl das Wohl der Pferde als auch das der Reitschülerinnen in den Mittelpunkt stellt.
Meine berufliche Laufbahn hat mir vielfältige pädagogische und organisatorische Fähigkeiten vermittelt. Ich habe eine Ausbildung als Fachfrau Betreuung und Pflegefachfrau HF abgeschlossen und in verschiedenen sozialen Einrichtungen gearbeitet. Diese Erfahrungen helfen mir, ein pädagogisch durchdachtes Unterrichtskonzept zu verfolgen.
Zusätzlich habe ich den Sachkundenachweis Pferdehaltung und den Sachkundenachweis Reitbetrieb erworben, um meine fachliche Kompetenz im Bereich Pferdehaltung und Reitunterricht zu untermauern.
Meine Vision als Reitlehrerin
Meine Vision ist es, die Pferdewelt harmonischer zu gestalten und die Beziehung zwischen Mensch und Tier in den Vordergrund zu stellen. Dabei ist es mir wichtig, dass Pferde gesund erhaltend gehalten und bewegt werden und gleichzeitig ihre Bedürfnisse respektiert werden.
Ich möchte, dass Kinder von klein auf lernen, sich mit dem vielschichtigen Lebewesen Pferd auseinanderzusetzen und achtsam mit sich und den Pferden umzugehen. Trotz theoretischer Inhalte soll die Freude und die kindliche Faszination für Pferde stets erhalten bleiben.
Mein Ziel ist es, ganzheitlich zu unterrichten, sodass die Kinder lernen, was es bedeutet, eigenverantwortlich zu handeln und viele Ideen zu entwickeln, was man mit den Pferden machen kann – von Bodenarbeit über Longieren und Spazieren bis hin zum Reiten.
Dabei steht immer das Vertrauen und die Beziehung im Vordergrund, denn nur so kann man mit dem Pferd viel Spaß haben und gemeinsam Abenteuer erleben.
Meine Unterrichtsphilosophie
Lernen ohne Druck ist sowohl für die Kinder als auch für die Pferde ein zentraler Aspekt meines Unterrichts. Stress hemmt die Konzentrationsfähigkeit, daher lege ich großen Wert auf eine wertschätzende Atmosphäre.
Ich gebe einen Rahmen vor indem wir uns bewegen und in diesem haben sowohl die Kinder als auch die Pferde immer ein Mitspracherecht.
Ich passe den Unterricht immer an die Tagesform und die Bedürfnisse der Kinder und Pferde an. So kann es auch vorkommen, dass wir einen geplanten Ausritt in einen Spaziergang umwandeln, wenn sich die Kinder nicht sicher genug fühlen zu reiten.
Kontinuierliche Weiterbildung
Um meinen Schülerinnen den bestmöglichen Unterricht bieten zu können, bilde ich mich kontinuierlich weiter. Aktuell befinde ich mich in der Rideucation-Reiterinnen-Ausbildung und mache eine Ausbildung zur pferdegestützten Entspannungstrainerin für Kinder und Jugendliche. Ich reite regelmäßig selbst und trainiere meine Pferde vom Boden aus oder gehe mit ihnen spazieren. Zur Qualitätskontrolle nehme ich regelmäßig Unterricht.
Methoden und Unterrichtsansätze
Mein Unterrichtsstil ist integrativ und nutzt vielfältige Lernmaterialien, um einzelne Themen vertieft zu behandeln. Ich verbinde Theorie mit Praxis, um die Inhalte besser zu verankern, und wiederhole regelmäßig Lerninhalte.
Ich frage aktiv nach den Wünschen meiner Schüler*innen und integriere diese in den Unterricht – sei es Anatomie des Pferdes, Fütterung oder Ausrüstung.
Die Grundlagen die alle neuen Schüler*innen als erstes lernen sind das richtige Putzen, das Anhalftern und die Körpersprache der Pferde, auf was beim Equipment geachtet werden muss und wie man ein Pferd führt.
Pferde und Ausrüstung
Meine Pferde leben artgerecht im Herdenverband mit viel Platz, Auslauf und Weidegang. Sie leben in einer harmonischen Herde und haben die Möglichkeit, ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben. Regelmäßige Hufpflege, Tierarztbesuche und Osteopathie sind selbstverständlich.
Ich verwende überwiegend gebisslose Zäumungen und baumlose Sättel.
Wichtig ist mir, dass das verwendete Equipment dem Pferd passt und sorgsam damit umgegangen wird.
Schüler*innenbetreuung und Feedback
Ich lobe viel und fördere das Positive. Kritik formuliere ich wertschätzend und freundlich. Regelmäßig finden Ferien- und Wochenendkurse statt, und ich plane Thementage zu speziellen Themen wie Pferdemassage oder Clickertraining.
Feedback von meinen Schüler*innen nehme ich ernst und integriere es in meine Unterrichtspraxis.
Erfolge und Herausforderungen
Zu meinen größten Erfolgen zählen Schüler*innen, die nach einem Jahr bei mir erzählen, wie prägend die Zeit war und wie froh sie sind, einen achtsamen Umgang mit Pferden gelernt zu haben. Eine besondere Freude war es, ein junges Mädchen, das anfangs Angst vor Pferden hatte, so zu unterstützen, dass sie schließlich voller Stolz auf dem Pferd reiten konnte.
Eine Herausforderung ist es, stets auf die Bedürfnisse der Pferde zu achten und mich nicht zu Dingen hinreißen zu lassen, nur weil ich denke, dass ich den Schüler*innen etwas Bestimmtes bieten muss.
Langfristige Ziele und Pläne
Ich möchte einen Ort schaffen, an dem Kinder von klein auf gerne Zeit verbringen und sich zuhause fühlen. Die Inhalte meiner Ausbildung zur pferdegestützten Entspannungstrainerin möchte ich in die Stunden einbauen. So sollen die Kinder nicht nur reiten lernen, sondern auch Entspannung und Achtsamkeit im Umgang mit Pferden erleben.
Möchtest du mehr erfahren?
Wenn du neugierig geworden bist und mehr über meine Philosophie und meinen Unterricht erfahren möchtest oder Interesse an Reitstunden hast, dann buche gleich ein Kennenlerntermin. Ich freue mich darauf, dich und dein Kind in meiner Reitschule willkommen zu heißen!
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